Der Marstall diente zur Unterbringung der 300 Pferde sowie der Kutschen und Schlitten des kaiserlichen Hofes. Außer einigen Bürgerhäusern wurde bei der Errichtung auch ein Großteil des Alten Marstalls von 1669 überbaut bzw. integriert. Das viergeschossige Bauwerk erhielt eine Sandsteinfassade, wobei die unteren zwei Geschosse zu einem rustizierten Sockel, die oberen zwei Geschosse zu einer Kolossalordnung zusammengefasst wurden. Der reiche bildhauerische Schmuck, von dem noch die Rossebändiger auf der Spreeseite und das Giebelrelief erhalten sind, stammt von Otto Lessing. Während der Novemberrevolution 1918 war in dem Gebäude die Volksmarinedivision untergebracht, und ab 1920 die Berliner Stadtbibliothek. Die alten Pferdeställe an der Spreeseite des Gebäudes wurden hierfür zu Büchermagazinen umgebaut. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex mit vereinfachtem Äußeren wiederhergestellt, wodurch die Hauptfassade zum Schloßplatz ohne Giebelbekrönung und Figurenschmuck blieb; die Akademie der Künste der DDR unterhielt hier Ausstellungsräume. 1988 wurden zwei Reliefs des Bildhauers Gerhard Rommel mit Bezug zur Novemberrevolution enthüllt. » weiterlesen